Donnerstag, 27. März 2014

Der Drang

Der Drang, ein scheinbar ewiger Begleiter. Einmal angefangen und es ist wie eine Sucht von der man nicht loskommt, ein Mittel um sich besser zu fühlen, um wieder Ordnung zu schaffen.
Meine letzten Verletzungen sind nun wieder zu Narben geworden, und nun kommt er wieder hoch. Der Drang neue zu schaffen. Ein kleines Problem, ein falsches Wort, ein kleiner Streit und schon ist es wieder da.
Man denkt man wäre es ersteinmal los, man bräuchte es nicht mehr, und dann kommt es zurück. Ohne Warnung, eiskalt.
Man kann nichts dagegen machen, entweder man hält es aus oder ergibt sich.
In letzter Zeit habe ich die Geduld meiner Mutter ziemlich auf die Probe gestellt. Sie verbietet mir die Nacht bei meinen Freund zu bleiben, doch ich möchte nicht um 23 Uhr durch die Nacht laufen, ich bin dann immer müde und möchte einfach liegen bleiben. Jetzt bleibe ich oft liegen. Das gefällt ihr nicht. Sie ist enttäuscht von mir, sauer. Aber ich möchte doch einfach nur Zeit mit ihm verbringen, ich liebe ihn so sehr..und er liebt mich. Er gibt mir doch soviel Kraft, soviel Zuwendung, soviel Liebe. Das bekomme ich bei ihr nicht. Sie gibt mir nicht die Liebe, die Kraft, die Zuwendung die ich brauche. Von ihre bekomme ich immer mehr Ärger, böse Blicke, böse Worte. So viele böse Worte. Sie tun so weh. Keiner mag mich. Ich war immer das schwarze Schaf in der Familie, ich konnte es überleben das mein Vater mich nicht liebt, sich nicht für mich interessiert..doch nicht auch noch Mutter. Und der Rest. Mir kommt es immer mehr so vor, als würde keiner in meiner Familie mich mehr mögen. Es kommt mir so vor als würden alle nur zu Mutter halten. Weil ich die böse bin. Weil ich schlecht bin. Weil nur ich Fehler mache. Warum? Warum halten alle automatisch zu ihr? Warum hört mich keiner? Warum sieht mich keiner? Warum? Warum bin ich das schwarze Schaf? Warum kann ich nciht wie meine Schwester sein, die alle mögen, die alle lieben? Alle. Immer war sie die bessere, immer wollten alle mit ihr spielen, warum, warum?! Warum bin ich so laut? Warum rede ich so viel? Warum ist sie für alle die bessere? Einzig meine Oma..ja sie ist da. Doch sie versteht mich nicht, sie will nur das ich aufhöre. Aber sie wendet sich gegen Mutter, hat sie wenigstens gesagt. Sie hält zu mir, etwas. Wenigstens hat sie es gesagt.. Ich liebe sie. Aber ich liebe auch meine Mutter, meine Schwester, meine Tanten..all jene die mich nicht so sehen wie ich bin. Die nur noch meine schlechten Seiten sehen. Gibt es denn nur schlechtes an mir? Ich will doch nur das sie mich lieben. Warum schaffe ich das nicht? Warum mache ich immer alles kaputt. Warum bin ich so? Selbst meine Beziehung zerstöre ich, ich liebe ihn doch so sehr. So sehr. Ich würde alles tun, alles. Doch ich bin zu schwach. Ich verletze ihn immer mehr. Ich bin nicht gut genug. Er hat jemand viel besseren verdient. Das Gute überwiegt das Schlechte, sagt er immer. Wie lange das noch so ist? Wie lange wird er noch so denken? Meine ständigen Gefühlseinbrüche zerren an ihm. Warum ist er nur mit so einem Freak zusammen. Warum konnte nicht alles besser laufen? Warum konnte mein Vater mich nicht einfach lieben? Warum musste das alles passieren? Warum kann ich nicht einfach glücklich sein? Warum kann ich nicht einfach lieben und geliebt werden? WARUM NICHT?! Warum klappt das nie? Egal wie sehr ich es versuche, ich kann es nicht ändern.
Ich hasse das alles so sehr.
Ich will das nicht mehr.
Ich will nicht immer weinen müssen, ich will nicht immer alles falsch machen. Ich will doch einfach nur glücklich sein. Mit ihm.
Ich wünschte ich könnte für alle die sein, die sie sich wünschen.

Ich fühle mich gerade so alleine.
Ich will sie rausholen. Will sie über meine Arme ziehen, immer wieder und wieder.
Doch dann werden Narben entstehen. Alle werden meine Verletzungen sehen, sie werden fragen. Er wird es sehen, er wird enttäuscht sein, er wird mich wieder etwas mehr satt haben. Ich will ihn nicht verlieren, ich will ihn nicht verletzen, ich will keine Narben.
Doch ich will mein Blut sehen, wie es meinen Arm runterläuft, wie immer mehr herauskommt, runter tropft, immer mehr und mehr, bis alles bedeckt ist, bis es endlich weg ist, bis alles wieder gut ist.

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